Suchintention

Die Suchintention beschreibt die Absicht, welche ein Nutzer hat, wenn er oder sie mit einer bestimmten Suchphrase in einer Suchmaschine wie Google sucht.

Warum ist die Suchintention wichtig?

Die Antwort auf diese Frage ist sehr einfach: Nur wer die Absicht hinter einer Suchphrase versteht, kann diese auch bedienen. Und wenn die Suchmaschinen die eigenen Zielseiten als relevant zu Suchphrasen einstufen, so wird dies einen positiven Effekt auf einzelne Rankings und die Sichtbarkeit insgesamt haben.

Welche Suchintentionen gibt es?

Die Aufgliederung der Suchintention wird von verschiedenen Autoren unterschiedlich gehandhabt. Wir möchten hier zwei Systeme kurz vorstellen, dasjenige von Andrei Broder aus dem Jahr 2002 und dasjenige von Google (beschrieben auf Seiten 74 ff. im verlinkten Dokument).

Broder nimmt bei der Suchintention eine Dreiteilung vor und unterscheidet zwischen „navigational“, „informational“, und „transactional“. Bei „navigational“ möchte der Suchende eine bestimmte Webseite finden. Dies kann die Webseite einer bestimmten Firma sein oder eine spezifische Unterseite der entsprechenden Firmenwebseite. Manchmal vermuten Suchende auch einfach, dass eine bestimmte Webseite existieren müsse, zum Beispiel könnten sie „thema.ch“ in den Suchschlitz der Suchmaschine eingeben, wenn sie sich für „Thema“ interessieren. Bei „informational“ ist der Suchende an Informationen interessiert, er/sie möchte Daten, Texte, Bilder, Videos, etc. über ein Thema finden um ein Informationsbedürfnis abzudecken. „Transactional“ schliesslich umfasst alle Suchen, bei denen der Suchende ein Produkt oder eine Dienstleistung erwerben möchte.

Google schlüsselt die Suchintention in vier Kategorien auf: „Know“, „Do“, „Website“ und „Visit-in-Person“. „Know“ entspricht weitgehend der „informational“-Kategorie von Broder. Google nimmt bei „Know“ jedoch noch eine Unterteilung vor in „Know“ und „Know simple“. Während bei „Know“ ein allgemeines Informationsbedürfnis zu einem Thema vorliegt, ist bei „Know simple“ nur eine kurze, prägnante Antwort gefragt, die in 1-2 Sätzen beantwortet werden kann. Ein Beispiel wäre „Joe Biden Alter“. Antworten zu „Know simple“-Suchphrasen gibt Google häufig in Form des Knowledge Graph wieder.  Bei „Do“ möchte der Suchende ein Ziel auf seinem Computer, Tablet oder Mobiletelefon erreichen. Solche Ziel können der Kauf eines Produkts oder einer Dienstleistung sein, jedoch auch der Download eines Files oder eines Programms, die Absicht Unterhaltungsprogramme zu konsumieren oder mit einer Webseite oder App zu interagieren. Der Nutzer möchte etwas tun. „Website“ ist dann wieder sehr ähnlich wie „navigational“ bei Broder: Der Suchende möchte eine bestimmte Webseite oder Unterseite einer Webseite finden. „Visit-in-Person“ schliesslich sind Suchanfragen bei denen zumeist ein Mobilgerätsuchender eine bestimmte Lokalität wie ein nahe gelegenes Restaurant, einen Supermarkt oder eine Tankstelle sucht.

Manchmal ist die Suchintention nicht eindeutig. Wenn jemand nach „Migros“ sucht, könnte sowohl „Visit-in-Person“ („Wo ist der nächste Migros-Supermarkt?“) als auch „Know“ gefragt sein („Ich möchte mehr über die Geschichte der Migros erfahren“).

Je nachdem wie Google die Suchintention einer Suchphrase einschätzt, werden andere Elemente ausgespielt: Knowledge Graph und Featured Snippets bei „Know“, Google Shopping und Google Ads bei „Do“ oder Google Maps bei „Visit-in-Person“. Bei nicht eindeutiger Suchintention werden oft mehrere dieser Elemente ausgespielt.

Beim Bau einer neuen Webseite sollten die Inhalte nach der Keyword-Analyse und dem Keyword-Landing-Page-Matching strikt nach der Nutzerintention erstellt werden. Google und die Besucher werden es danken.